Das Gipfelkreuz auf dem Kirschbaumriegel

Jedes Jahr ist von Heilig Abend bis Silvester das Gipfelkreuz auf dem 634 Meter hohen Kirschbaumriegel, dem Hausberg der Ränkamer, beleuchtet. Wer von Ränkam in Richtung Lixenried fährt, kann gleich nach dem Ortsausgang von Ränkam das beleuchtete Kreuz von weitem sehen. Auch von Habersaigen aus lohnt sich ein nächtlicher Blick zum strahlenden Kreuz, das dort 1991 vom Stammtisch Schlosshof unter der Schirmherrschaft von Peter Mühlbauer errichtet wurde. Nach der Kreuzaufstellung war dann in einer Stammtischrunde darüber diskutiert worden, von Weihnachten bis Silvester das Kreuz zu beleuchten. Diese Aufgabe übernahm spontan Helmut Theuer, der seitdem alle Jahre an Heilig Abend bei jedem Wind und Wetter zum Kirschbaumriegel marschiert und dort am Kreuz die Laternen anbringt, die sich bei Einbruch der Dunkelheit von selber einschalten.

Helmut Theuer, begleitet von seinem Schwiegersohn Walter Lankes sowie Familienangehörigen, schnürt seitdem jedes Jahr seinen Rucksack und dann geht es zu Fuß von Ränkam hinauf zum Kirschbaumriegel. Rund 100 Meter vor dem Gipfelkreuz geht es zunächst hinein in einen Jungwald, dort steht nämlich befestigt an einem Baum die Stange, mit der die Laternen an das Gipfelkreuz befestigt werden.

Vom Massiv des Kirschbaumriegel wird zunächst der herrliche Blick in das Tal, hinunter nach Furth im Wald und nach Arnschwang sowie hinein in den Hohenbogenwinkel (leider ist der Blick auf Ränkam selber verdeckt) genossen, ehe Walter Lankes und Helmut Theuer die Laternen an den Halterungen am Kreuz anbrachten. Danach werden mitgebrachter Glühwein, Jagatee oder Punsch sowie Plätzchen ausgepackt und es wird dann so richtig gemütlich. Es kann eigentlich keine bessere Einstimmung auf das Weihnachtsfest sein. Natürlich trugen sich alle auch in das Gipfelbuch ein, das viele Einträge enthält und den Beweis dafür liefert, dass der Kerschbaumriegel ein beliebtes Ziel der Wanderer ist, die hier Ruhe und Entspannung suchen. Wie diese Einschätzung zutrifft, das beweist die Tatsache, dass sich von Jahr zu Jahr immer mehr Bürger am Nachmittag des 24. Dezember auf den Kirschbaumriegel versammeln. Weihnachten 2006 war es besonders schön, denn da kam auch der Musiker und Bäckermeister Otto Wanninger trotz seiner 80 Jahre nach oben und gemeinsam wurde dann das Kirschbaumriegellied seines Bruders angestimmt, das dieser 1980 komponiert hatte. Es war wirklich etwas ganz Besonderes, sich auf diese Weise auf das Weihnachtsfest einstimmen zu lassen. "So eine Einstimmung auf den Heiligen Abend hatten wir noch nie", waren sich alle einig.

Wie sagte doch Peter Mühlbauer in seiner Eigenschaft als Ehrenschirmherr im August 2001 beim zehnjährigen Jubiläum der Kreuzeinweihung so treffend: "Hier ist immer noch ein schönes Fleckchen Erde, wo man sich vom Alltagsleben zurückziehen kann". Gerade an Hl. Abend lädt dieses idyllische Plätzchen zum Verweilen ein. Mühlbauer war es bekanntlich, der anlässlich dieser Jubiläumsfeier den Kirschbaumriegel mit einem weiteren Kleinod bestückt hat, nämlich mit einer Madonna auf einem Steinstockel, auf dem die Worte – „Glaube - Hoffnung – Liebe“ eingemeißelt sind.

Ja, und nicht nur an Weihnachten ist der Kirschbaumriegel ein idyllischer Platz zum Verweilen. An Silvester 2006 waren ebenfalls viele Wanderer auf den Kirschbaumriegel gekommen, um das neue Jahr 2007 zu begrüßen. Es war ein einmaliges Erlebnis, das Feuerwerk unten im Tal beobachten zu können. Und Markus Roßmann und ein weiterer Musikant sorgten am Berg für einen musikalischen Übergang ins neue Jahr. Mit Sekt wurde gemeinsam auf ein gutes neues Jahr angestoßen. Silvester unter Gottes freier Natur auf dem Kirschbaumriegel zu verbringen ist sicherlich einmalig.

Karl Reitmeier

Karl Reitmeier
Naturfreund

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