Die kürzeste Verbindung zum Čerchov ist der Čerchovsteig, erreichbar über den Wanderweg W 9. Ausgangspunkt ist der Parkplatz bei der Jugendbildungsstätte. Über den Krambergerweg und den Waffenschleifweg wird der Ortsteil Waffenschleife erreicht. Gleich hinter den Häusern steht eine Markierungstafel. Ab der Unteren Rieselstraße verläuft der Wanderweg im Wald und anfangs geht es zum Teil stark bergauf. Danach Überquerung der Oberen Rieselstraße und es geht weiter bis zu einer weiteren parallel verlaufenden Forststraße (hier Beginn des "Siedlungshistorischen Lehrpfades"). Schließlich wird noch eine vierte Forststraße überquert und danach geht es zum Wandergrenzübergang Lehmgrubenweg, wo ein Unterstand mit Sitzgruppe zur Rast einlädt. Nach dem Grenzübertritt zunächst der gelb-weißen Markierung folgen, Überquerung der Horizontalstraße (an dieser Stelle befinden sich Markierungsschilder aus Holz). Beim Brunnhäusl (ehemalige Forstdiensthütte und nur noch eine Ruine), wo sich eine frisch sprudelnde Quelle befindet, dann der grün-weißen Markierung bis zum Čerchov folgen.
Tipp: Mit dem Auto kann man auch bis zur Waffenschleif oder bis zum so genannten "Torspierer" fahren. Damit verkürzt sich dann die Wanderstrecke auf rund fünf Kilometer.
Ausführliche Beschreibung
Die kürzeste Verbindung von deutscher Seite aus zum Čerchov ist der so genannte Čerchov-Steig mit rund 5,5 Kilometern Länge. Dabei bieten sich zwei Startmöglichkeiten. Zum einen als Ausgangspunkt die Waffenschleife beim Anwesen Waffenschleife Nr. 15, hinter dem sich ein Parkplatz befindet. Der Wanderweg ist von hier gekennzeichnet mit W 9. Zum anderen können wir die Wanderung auch beginnen beim Wanderparkplatz kurz nach dem Ortsteil Keilbügerl. Von beiden Punkten erreichen wir sehr schnell die Untere Rieselstraße. Vom Keilbügerl aus gehen wir zunächst bis zum Waldrand und biegen auf der Unteren Rieselstraße nach rechts ab. Sehr bald erreichen wir die Stelle, wo von rechts aus Richtung Waffenschleife der W 9 kommt. An diesem Punkt verlassen wir die Untere Rieselstraße und gehen in den Wald. Von hier sind es dann nur noch fünf Kilometer bis zum Čerchov. Auf einem Waldweg geht es zunächst leicht bergauf, doch dann nimmt die Steigung zu und kurz bevor wir die zweite Forststraße (die Obere Rieselstraße erreichen) erleichtert uns den Anstieg eine Steintreppe mit einem einseitigen Holzgeländer. An der Straße steht eine Ruhebank, um den sich von dem ersten Anstieg erholen zu können. Wir überqueren die Obere Rieselstraße und hier ist es zunächst im Hochwald recht steinig und der Anstieg hat es auch in sich. Im folgenden Niederwald wird es jedoch bald besser und dort wo die Strecke einen Bogen nach rechts macht, gehen wir nahezu eben dahin, bis wir wieder zu einer Forststraße gelangen. Wir überqueren auch diese und tauchen über eine kleine Steintreppe sogleich wieder in den Wald ein, wo in der Hohlgasse, die ab hier beginnt größere Steinblöcke auf dem Weg liegen. Sie sollten wohl zu Zeiten des Kalten Krieges verhindern, dass jemand mit einem Fahrzeug in die Nähe der Grenze kommt. Ab diesem Abschnitt beginnt auch der siedlungsgeschichtliche Lehrpfad, auf den uns eine Tafel noch vor den besagten Steinblöcken informiert. Nach rund 100 Metern lohnt es sich einen Abstecher nach links zu den Überresten der Kramberger Höfe zu machen. Besonderes interessant sind die Relikte eines Kellergewölbes, das sich noch erhalten hat. Ansonsten ist von den alten Hofstellen nicht mehr viel zu sehen. Wenn wir vom Kellergewölbe wieder nach oben gehen, kommen wir wieder auf den Wanderweg, der durch einen Jungfichten-Bestand führt. Sehr bald erreichen wir die vierte Forststraße, die wir wieder zu überqueren haben. Auf der linken Seit noch der Straße entdecken wir einen großen Ameisenhaufen mit einem grünen Schild. Dieses besagt uns, dass über diesen Ameisenhaufen der Ameisenschutzverein Hirschberg e.V. die Patenschaft übernommen hat. Früher befand sich dieser Ameisenhaufen etwas weiter unten. Doch die große Ameisenfamilie ist weiter nach oben gezogen, hat sich einen sonnigeren Platz ausgesucht. Wenn wir diese vierte Forststraße überqueren, befinden wir uns am „Böhmeck“. Ein verblasstes Schild an einem Baum verweist auf diese Bezeichnung. Der Weg ist aber hier wieder etwas steiniger und es geht leicht bergauf. Doch nicht lange und dann geht es auf einem schönen Waldweg ziemlich eben dahin bis zum Grenzübergang Lehmgrubenweg mit seinem Schildermeer. Eine 1998 errichtete Überdachung mit einer Sitzgelegenheit lädt uns kurz zum Verweilen ein. Links und rechts von der Hütte sehen wir den mit weiß-blauen Pfählen gekennzeichneten Grenzverlauf. Vor dem Grenzübergang Lehmgrubenweg entdecken wir rechts im Wald Einschnitte im Boden, die an den Lehmabbau erinnern, der hier erfolgt ist.
Ab dem Grenzübergang Lehmgrubenweg – wir haben gut die Hälfte des Weges zum Čerchov zurückgelegt - folgen wir der tschechischen Wanderwegemarkierung, die ab hier in der Farbe weiß-gelb-weiß erfolgt. Der Waldweg, auf dem wir uns befinden, ist im Winter ein Teilstück der 1,5 Kilometer langen Zubringer-Loipe vom Tiefen Graben zum Čerchov-Rundkurs. Kurz bevor wir einen geteerten Forstweg erreichen, steht eine Informationstafel mit der Aufschrift „Hlinita Cesta“. Ein Bild darauf zeigt einen Auerhahn. Die Tafel enthält interessante Informationen über das Landschaftsschutzschutzgebiet „Český Les“, auch in deutscher Sprache.
Beim Überqueren der Straße, die auch ein Teilstück des Radweges Nr. 36 ist, sehen wir auf der rechten Seite eine Wanderwegemarkierung aus Holz. Im Wald steigt das Gelände wieder an. Rund 100 Meter nach der Kreuzung entdecken wir am Wegrand einen Betonring im Boden verankert. Es handelt sich noch um ein Relikt des kalten Krieges, nämlich um einen Telefonanschluss im ehemals militärischen Gelände. Die Strecke macht dann einen Bogen nach rechts und wir stehen bald vor einer Ruine, dem Brunnhäusl, einer ehemaligen Jagdhütte. An der Ruine befindet sich eine kleine Brunnenanlage, aus der munter das Wasser sprudelt. Hier biegen wir nach links ab und folgen ab hier der weiß-grün-weißen Markierung bis zum Čerchov. Eine Holztafel an einer Buche sagt uns ebenfalls, dass wir uns am „Bývalá Myslivna“ (ehemalige Jagdhütte) befinden und wir bereits eine Höhe von 900 Metern erreicht haben. Noch haben wir also 142 Höhenmeter zu überwinden. Dem Waldweg folgend erreichen wir wieder einen Forstweg, in den wir nach rechts einbiegen, um nach circa 40 Metern diesen Weg schnell wieder zu verlassen und nach links in eine weitere Forststraße einzubiegen. An der Kreuzung sagt uns eine Markierung, dass wir uns am Kamenná Loučka (Steinwiese) befinden. Wir müssen dann gut aufpassen, denn nach rund 150 Metern ist die weiß-grüne Markierung, die uns nach links in einen Buchenwald führt, leicht zu übersehen. Jetzt wird es nochmals ein wenig anstrengend, bis wir einen Jungfichtenbestand erreichen. Hier nicht verleiten lassen, dem schönen Waldweg zu folgen, denn wir müssen nach rechts in den schmalen Steig einbiegen. Wir kommen sehr schnell zu einer Felsengruppe (genannt Skalka), die wir überklettern müssen, was jedoch keinerlei Probleme bereiten sollte. Jetzt führt der Weg nach unten durch einen Buchenwald, bis wir schließlich die zum Čerchov führende Betonstraße erreichen. Bevor wir diese Straße erreichen, können wir schon durch die Bäume die beiden Türme auf dem Čerchov ausmachen. Ab der Betonstraße sind es nur noch 400 Meter, bis das Ziel erreicht ist. Rund 200 Meter vor dem Čerchov sollten wir noch auf der rechten Seite ein Denkmal beachten, das dem Gendarmen Karel Dvorak gewidmet ist. Der Grenzsoldat ist am 18. Mai 1906 ums Leben gekommen, als er in der Nacht bei einem Streifengang von einem Felsen stürzte, sich den Säbel ins Bein stieß und verblutete. Seitdem wird dieser Platz auch "Zum Gendarmen" genannt.
Streckenlänge: 5,5 kmMarkierung: W 9, ab Grenzübergang Lehmgrubenweg weiß-gelb-weiß, ab Brunnhäusl („Bývalá Myslivna“) weiß-grün-weiß.
Wanderzeit: Circa 1 ½ Stunden Schwierigkeitsgrad: Mittelschwer.Höhenunterschied: 512 m
Einkehrmöglichkeiten: Im Bistro am Čerchov oder in einem Lokal in Waldmünchen.
Ausführliche Beschreibung:
Wir stellen unser Auto auf dem Wanderparkplatz Perlhütte ab und dann starten wir los. Wir begeben uns auf den leicht ansteigenden Forstweg und schon nach wenigen Metern entdecken wir rechts im Wald ein Denkmal, das an fünf Personen erinnert, die zum Ende des 2. Weltkriegs hier gefallen sind. Dann marschieren wir weiter und kommen an einen Punkt, wo ein Forstweg nach rechts abbiegt. Wir aber gehen geradeaus weiter und kommen nach wenigen Metern zu einer Informationstafeln, die uns auf einen alten Berufsstand verweist, auf den des Köhlers. Auf diesem Platz wird seit einigen Jahren im Juli immer ein Kohlenmeiler angezündet. Dazu werden immer gesellige Veranstaltungen angeboten. Auf dem hinteren Teil des Platzes steht eine schöne Holzhütte. Wir folgen dem Emblem mit dem Radfahrer und erreichen als nächstes die Teufelsbrücke. Das Wasserrad dreht sich unaufhaltsam im gleich bleibenden Rhythmus. Das Wasser plätschert über einen künstlich angelegten Holzdamm. Wir folgen der Wanderwegemarkierung W 16 und nun steigt der Weg an. Links von uns hören wir, je nach Entfernung, immer wieder mehr oder weniger stark einen Bach plätschern. Es handelt sich um den Stadtbach.
Wir haben ungefähr 500 Meter nach der Teufelsbrücke zwei Varianten zum Weiterwandern. Entweder wir bleiben auf der Forststraße mit der Rad-Markierung Richtung Arnstein mit der Wanderwegemarkierung W 16 (Antoniussteig) oder wir biegen nach rechts in eine weitere Forststraße ein. Zunächst beschreibe ich den weiteren Weg der Rad-Markierung folgend, später folgt die Beschreibung der Variante 2. Wir folgen weiter dem Stadtbach auf der linken Seite, denn wir danach nach rund 200 Metern querqueren und nun befindet sich der Bach auf der rechten Seite des Weges, der sich langsam in höhere Gefilde schlängelt. Wir verlassen den Antoniussteig (W 16), der nach links abbiegt und folgen weiter der Radwege-Markierung. Ab hier haben wir noch 4,5 Kilometer bis zum Cerchov und 1,3 Kilometer bis zur Bildlbuche. Wir überqueren wieder den Stadtbach und haben diesen nun wieder zur linken Seite, jedoch ist das Bachbett nun schon deutlich schmäler. Schließlich kommen wir an eine Kreuzung. Ein Weg zweigt nach links ab, wir aber gehen geradeaus, der Radwegemarkierung folgend. Von rechts kommt ein weiterer Weg, dabei handelt es sich um den siedlungsgeschichtlichen Lehrpfad, von dem wir bei der Variante 2 kommen. Wie gesagt, wir gehen hier geradeaus, kommen an dem kleinen Schild „Kramberg“ vorbei und hier mündet unser Weg in einen weiteren Forstweg, den wir überqueren und dann tauchen wir sofort in einen Waldweg ein. Hier befindet sich ein markanter Punkt, nämlich die so genannte Bildlbuche mit einem Marien-Bild und weiteren Bildern der Marien- bzw. Christusverehrung. Gleich daneben befindet sich neuerdings ein Altmetall-Kunstwerk mit Utensilien einer alten Wasserleitung auf einem großen Findlingsstein. Auch eine Rastbank ist dort aufgestellt. Ab der Bildlbuche gehen wir den bequemen Waldweg weiter bis zu einer Waldwegekreuzung. Hier steht auf der linken Seite eine Wanderwegweisetafel des Urlaubslandes Waldmünchner Land. Der Waldweg, der hier von rechts einmündet, ist der so genannte „Cerchovsteig“, markiert mit „W 9“. An dieser Stelle biegen wir nach links ab und schon nach wenigen Metern sehen wir eine Unterstellhütte, den Wanderwegegrenzübergang Lehmgrubenweg. Ab diesem folgen wir dem bekannten Weg zum Cerchov, der beim Wandervorschlag „Von Waldmünchen zum Cerchov“ beschrieben ist.
Wir wollen aber noch auf die Variante 2 verweisen. Rund 500 Meter nach der Teufelsbrücke folgen wir nicht dem Antoniussteig (W 16), sondern biegen in die Forstsstraße nach rechts ab zum siedlungsgeschichtlichen Lehrpfad. Die Richtung gibt uns auch eine Wandermarkierungstafel vor. Der Weg wird zunächst recht steil, doch für Wanderer ist dies kein Problem. Unterwegs entdecken wir, kurz bevor wir einen Jungfichtenbestand ereichen, Überreste einer Aktion „Kunst im Wald“ mit zwei Felsbrocken, von denen einer glänzt, als sei er mit einer Silberader versehen. Wir müssen dann aufpassen, um auf der linken Seite im Wald ein Schild nicht zu übersehen mit der Aufschrift „Siedlungsgeschichtlicher Lehrpfad“. Hier verlassen wir die Forststraße und kommen linker Hand auf einen Wald- und Wiesenweg. Sehr bald erreichen wir einen Weiher im Wald. Auch hier entdecken wir noch Überreste der Aktion „Kunst im Wald“: Rechteckige Holzkisten, aus denen Bäume ragen. Auf unserem weiteren Weg entdecken wir dann Hinweise auf eine alte Besiedlung. Hier standen einst der Wagenhof I und Wagenhof II sowie die Wagenhofmühle. Schließlich an der Wegegabelung angekommen, erreichen wir die Stelle, wo von links die Variante 1 des Wandervorschlags heranführt. Hier biegen wir nach rechts ab und marschieren weiter auf der Variante 1.
Zehn Kilometer lang ist die Wanderstrecke vom Gibacht zum Čerchov und benötigt werden dafür rund zwei Stunden. Vom Gibacht führt der Weg zunächst entlang des neu gestalteten Glasrundwanderweges beziehungsweise des Wanderweges E 6 vorbei am Pfennigfelsen (herrliche Aussicht in das Waldmüncher Land) zum Wandergrenzübergang Drei Wappen (901 m). Dort ist ein Unterstand mit Sitzgruppe. Hier betreten wir das Nachbarland und folgen auf einem schmalen Jägersteig der grün-weißen Markierung in nördlicher Richtung. Recht bald erreichen wir die Loipe und auf diesem Forstweg führt der Wanderweg am Fichtenfels vorbei zur Sattelhütte (890 m), wo eine überdachte Sitzgruppe zum Verweilen einlädt. Bei dem freien Platz links abbiegend weiter der grün-weißen Markierung folgen bis zum Pavlik-Blick (oder auch Herzogauer Blick genannt) und dann leicht abfallend hinunter. Nach rund eineinhalb Kilometern stark nach rechts abbiegen und schon sehen Sie die Lesni chata pod vodornou (Waldhütte unter dem Brunnhäusl, vielen aber besser bekannt als Bendahütte). Nach rund 100 Metern nach links in den Wald (grün-weiße Markierung) und am Brunnhäusl vorbei zur Steinwiese (Kamenná Loučka). Nach ungefähr 400 Metern auf einer Forststraße die plötzlich nach links in den Wald einbiegende Strecke nicht verpassen. Danach immer der guten Markierung (grün-weiß) bis zum Cerchov folgen.
Ausführliche Beschreibung:
Die längste, jedoch auch einfachste Verbindung zum Čerchov ist vom Ausgangspunkt Gibacht. Die einfache Wegstrecke beträgt genau zehn Kilometer. Wenn wir vor dem Berggasthof Gibacht stehen, folgen wir nach links der Forststraße und gleichzeitig auch den Markierungen W 15, dem Rundwanderweg Gibacht, dem Goldsteig sowie dem Europäischen Fernwanderweg mit dem grünen Dreieck auf weißem Untergrund. Nach der ersten Rechtskurve steigt der Weg leicht an und kommen bald auf eine freie Fläche mit einer Hinweistafel für das grenzüberschreitende Skilanglaufgebiet Gibacht/Čerchov, das ebenfalls vom Gibacht seinen Ausgangspunkt hat. Hier biegen wir nach links ab und gehen an einer Hütte vorbei mit der Aufschrift „Loipenzentrum Waldmünchen – Furth im Wald“. Nach knapp einem Kilometer entdecken wir auf der rechten Seite einen achteckigen Pavillon mit einer Sitzgelegenheit. Wir marschieren immer geradeaus weiter und gehen schnurgerade auf einen Felsen mit einem Schild zu, auf dem das Wappen des Freistaates Bayern und des Adelsgeschlechts Voith von Voithenberg aufgemalt sind, dazu die Jahreszahl 1863 (oder 1803). An dieser Stelle grenzen der Staatswald und die Wälder der Voithenberg’schen Gutsverwaltung aneinander. Die nächste Sehenswürdigkeit folgt nach wenigen Metern. Wir erreichen den Pfennigfelsen, was auch durch eine schöne Holzfigur mit entsprechender Bezeichnung zum Ausdruck kommt. Am Felsen entdecken wir eine Halterung aus Metall, durch den sich ein kleiner Felsenteil herausklappen lässt. Wenn die Wanderer dort eine Münze ablegen, so sagt der Volksmund, dann wird ihnen garantiert, dass sie wieder gesund an diesen Ort zurückkehren. Vom Pfennigfelsen, der leicht bestiegen werden kann, bietet sich ein Blick ins Waldmünchner Land, der jedoch wegen hoch gewachsener Fichten nun nicht mehr so imposant ist, wie noch vor einigen Jahren. Wir lassen den Pfennigfelsen hinter uns und erreichen sehr bald die deutsch-tschechische Grenze. Das Schild „Landesgrenze“, auf das wir direkt zugehen, verdeutlicht dies uns nachhaltig. Hier biegen wir nach rechts ab und gehen rund 25 Meter entlang der Grenze, bis wir zu einer schönen Unterstellhütte kommen, in deren Mitte sich ein großer Steintisch befindet. Dieser Wanderstützpunkt „Drei Wappen“ wurde 1992 vom Touristikclub Domazlice und der Arbeitsgemeinschaft Further Wanderwegnetz errichtet. In der Unterstellhütte befinden sich zwei Gedenktafeln. Die eine erinnert an Pavel Jelinek, den Vorsitzenden des Tourismusclubs Domazlice und die andere an den verstorbenen Bürgermeister Reinhold Macho aus Furth im Wald. Ferner zeigt ein Foto das Treffen anlässlich des EU-Beitritts Tschechiens. Wir befinden uns hier an „Drei Wappen“(Tri Znaky) in 902 Metern Höhe. In dem mächtigen Felsblock gegenüber der Hütte sind die Wappen des Kurfürstentums Bayern, des Königreich Böhmens und des Herzogtums Pfalz mit der Jahreszahl 1766 eingeschlagen. Grundlade für diesen Wappenstein ist der Grenzvertrag vom 3. März 1764 zwischen Kaiserin Maria Theresia und dem bayerischen Kurfürsten Max Josef III. von Bayern. In diesem Grenzvertrag wurde der noch heute gültige Grenzverlauf zwischen Bayern und Böhmen festgelegt.
Links von der Hütte tauchen wir in das tschechische Wanderwegenetz ein und folgen ab hier der weiß-grün-weißen Markierung. Wenn wir gut aufpassen, entdecken wir gleich nach dem Grenzübertritt im Wald kleinere Gruben in der Erde, die nun mit Laub und Ästen überdeckt sind. Hier lagen die tschechoslowakischen Soldaten versteckt zur Grenzüberwachung. Bei dem Pfad, der sich durch den Wald schlängelt, stellen wir fest, dass er damals sicherlich sehr mühevoll von Menschenhand angelegt wurde. Wir kommen zu einem Vermessungspunkt auf dem steht „STATNI TRIANGULACE POSKOZEWI TRESTA“. Ab diesem Höhenpunkt führt der Weg steil nach unten, wir verlieren wieder an Höhe. Schließlich kommen wir zu einer Forststraße, in die wie nach links einscheren. Auf dieser Forststraße verläuft die Loipe vom Gibacht bis zur Sattelhütte (Na Zlomu). Der Weg fällt ganz leicht ab und wir gehen ganz nah an der Grenze entlang, was deutlich wird durch die Schilder „Pozor Statni Hranice“ sowie weiße Pfähle mit einer blauen Ummantelung am oberen Teil. Dort wo der Weg wieder ansteigt, befinden wir uns im Naturschutzgebiet Fichtenfels, was uns ein Schild mit der Aufschrift „Prirodny Smirci“ verdeutlicht. Wir bleiben auf dem weg entlang des Fichtenfelses zur Linken, bis wir zu einer freien Fläche mit einer Kreuzung kommen. Hier steht auf der linken Seite auch die Sattelhütte (Chata na Zlomu“), welche die Wanderer in einer Höhe von 915 Metern gerne zu einer Rast nützen. Hier ist im Winter der Umkehrplatz für die Skilangläufer, die nach 5,5 Kilometern vom Gibacht kommend wieder zurück zum Ausgangspunkt wollen. Nach der Sattelhütte biegen wir nach links auf eine geteerte Straße ab, weiter der weiß-grün-weißen Markierung folgend. Nach rund 300 Metern ist auf der linken Seite eine freie Fläche mnit der Bezeichnung „Pavlikova Vyhlidka“ (Pavlik-Aussicht). Die Deutschen nennen diesen Punkt auch „Herzogauer Blick“, nachdem sich von hier eine schöne Sicht nach Herzogau mit der Pfarrkirche und dem Pfarrhof sowie in das Waldmünchener und Rötzer Land bietet. Eine Sitzgruppe an diesem Platz lädt zur Rast ein.
Wir folgen weiter der Teerstraße und nach rund einem Kilometer, dort wo die Teerstraße schlechter wird, müssen wir nach rechts abbiegen und sehen dabei vor uns schon eine herrliche Waldhütte. Die offizielle Bezeichnung ist „Waldhütte unter dem Brunnhäusl“, doch sowohl auf deutscher als auch auf tschechischer Seite ist sie viel besser bekannt als „Benda-Hütte“. Diese liebensvolle Namensgebung verweist auf den Leiter der Städtischen Wälder Domazlice, Forstdirektor Jan Benda, der im Winter an manchen Wochenende zur Freude der Skilangläufer die Hütte öffnet und dort Getränke anbietet. Diese Hütte ist längst zu einem deutsch-tschechischen Kommunikationszentrum geworden. Beider Bendahütte befindet sich auch ein Brunnen, aus dem bestes Trinkwasser läuft.
Nur ungern verlässt man diesen idyllischen Platz und verlässt den Forstweg nach links in einen Waldweg, der weiß-grün-weißen Markierung folgend. Neben dem Waldweg kann man immer wieder das schwarze Plastikrohr sehen, welches das Wasser zum Brunnen bei der Bendahütte leitet.
Wir kommen nun zur Ruine des Brunnhäusls mit dem Brunnen davor, von dem das Wasser zur Bendahütte läuft.
Ab hier folgen wir genau dem Weg, der im Rahmen der Beschreibung über die Tour von Waldmünchen über den Čerchovsteig ab dem Brunnhäusl zum Čerchov führt.
Streckenlänge: 10 km
Wegemarkierung: Ab Gibacht W 15, bzw. Goldsteig-, Fernwanderweg- und Gibacht-Rundwanderweg-Markierung, ab Grenzübergang weiß-grün-weiß.
Wanderzeit: Circa 2 ½ Stunden
Schwierigkeitsgrad: Einfach bis mittelschwer. Höhenunterschied: 104 mEinkehrmöglichkeiten: Im Berggasthof am Gibacht, im Bergstüberl in Althütte (unterhalb des Gibacht) oder im Bistro am Čerchov.
Sehr reizvoll ist die Route vom Wandergrenzübergang Hochstraße zum Čerchov. Rund 400 Meter vor dem Wandergrenzübergang Hochstraße befindet sich ein Wanderparkplatz, von dem aus diese Tour gestartet werden kann. Der blau-weißen Markierung folgend wird der "Böhmische Brunnen" (Česka Studanka) ereicht. Dabei handelt es sich um eine gefasste Quelle in 725 Meter Höhe, überdacht mit einem Holz-Pavillon. Von hier beginnt der so genannte "Hanasteig", einem über einhundert Jahre alten Touristenweg. Auf diesem beginnt der Aufstieg über die Ostflanke des Čerchov-Massivs. Je weiter der Weg nach oben führt, umso naturbelassener wird die Umgebung. Abgestorbene Bäume und Felsgruppen säumen den wunderschönen Steig, bis schließlich der Gipfel des Čerchov erreicht ist.
Ausführliche Beschreibung:
Ausgangspunkt dieser Wanderung ist der Wanderparkplatz Schafberg an der Hochstraße. Beim Start sollten wir zunächst noch das herrliche Panorama zum Hohenbogen, zum Osser und Arber genießen. Auf der rechten Seite ist der Dieberg ganz nah. Die Route beginnt auf einer Teerstraße, die zugleich ein Teilstück des Fernradweges zwischen München und Prag bildet. Vorbei an zwei Totenbrettern zur Erinnerung an … Reimer und einem kleinen Wasserrad, kommen wir sehr schnell zum Wandergrenzübergang Hochstraße. Ab hier begleitet uns zunächst die grün-weiße und blau-weiße Markierung. Kaum haben wir einen Bewuchs links und rechts des Weges passiert, steht auf einer Lichtung eine Sitzgelegenheit, ehe wir wieder für ein Teilstück in den Wald eintauchen, wobei sich aber durch die Bäume und Sträucher bereits ein Ausblick bietet. Wir kommen bald an einen Abschnitt, wo dann eine freie Sicht geboten ist, mit Blick nach Folmava/Vollmau mit dem ehemaligen Grenzübergang. Nach rund 100 Metern führt die Straße wieder in den Wald und wir kommen dann an eine stelle, wo von rechts die Stromleitung aus Folmava heraufführt, die weiter geht nach Bystrice/Fichtenbach und schließlich den Cerchov hinauf. Schließlich kommen wir an eine Kreuzung. Auf der echten Seite befindet sich ein Mobilfunkmast, vor uns eine Wanderwegemarkierung. Der Radweg führt rechts nach unten nach Folmava, wir aber biegen der Schotterstraße folgend links nach oben ab, wobei uns hier für ein kurzes Stück eine weiß-blaue, eine weiß-grüne und eine gelb-weiße Markierung begleiten. Nach rund 100 Metern führt die weiß-grüne Markierung gerade aus weiter, wir aber folgen im rechten Winkel der weiß-gelben und weiß-blauen Markierung und der Weg wird nun etwas steiler. Alle Kirschbäume dürfen als Zeugen angesehen werden, dass hier einmal Häuser gestanden sind. Die Natur hat sich hier fast alles zurückgeholt. Oben angekommen, führt der Weg auf einer Teerstraße nach links weiter. Jetzt haben wir nur noch die weiß-gelbe Markierung. Der niedrige Bewuchs entlang der linken Wegseite verdeutlicht uns, dass sich hier einmal ein Sperrzaun befunden hat. Wir kommen an eine Querstraße, in die wir nach rechts einbiegen. Links und rechts der Straße sind Betonsockel von Unkraut überwuchert. Nach rund 50 Metern entdecken wir auf der rechten Seite eine große freie Fläche, in der früher Waldpflanzen gezüchtet wurden. Bei der nächsten freien Fläche zeigt uns ein weiß-gelber Richtungspfeil an, dass wir die Straße verlassen und uns nach links auf einen Waldweg begeben, der bald ansteigt. Vor einer Markierungstafel müssen wir nach links hoch und sehen vor uns schon den Böhmischen Brunnen mit seinem Altan, der nach der Grenzöffnung vom Touristikclub Domazlice wieder hergerichtet wurde. Es lohnt sich, hier eine Rast einzulegen. Ab hier beginnt auch der Hanasteig, der im Jahre 1901 von dem damaligen Sektionsvorsitzenden Petr Hana angelegt wurde. Auf einem Stein ist eingraviert „Hanova Cesta“ und die Jahreszahl 1901. Über eine künstlich angelegte Treppe gelangen wir schnell auf eine Fortstraße, der wir ein kurzes Stück nach links folgen und nach 40 Metern diese Forstsstraße schon wieder in nördliche Richtung der weiß-blauen Markierung folgend zu verlassen. Das Gelände steigt nun wieder an und auch hier beweist uns der niedrige Baumbewuchs auf der linken Seite, dass hier einmal der Eiserne Vorhang das militärisch genützte Cerchov-Areal absicherte. Durch einen schmalen Durchgang gegen wir durch den ehemaligen Eisernen Vorhang und erreichen wieder eine Forststraße, auf der es nach rechts steil nach oben geht. Oben angekommen gelangen wir wieder auf eine Forststraße. Dies ist der Rundkurs der Cerchov-Loipe. Hier sind wir am Punkt „Raiska“ (Paradies) auf 830 m. Auf einer Informationstafel erfahren wir Wichtiges über die Fauna und die Tierwelt am Cerchov. Vor dem Schild „Raiska“ gehen wir nach links in den Wald, weiter der weiß-blauen Markierung entlang. Hier folgt nun der steilste Abschnitt dieser Wanderung. Bei warmen Temperaturen kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Haben wir diesen Anstieg geschafft, geht es leichter weiter. Im Wald entdecken wir immer wieder Baumstümpfe für Insekten. Wir kommen linker Hand an einer ersten Felswand vorbei und danach beginnt der schönste Teil des Hanasteiges, denn wir müssen immer wieder die von Menschenhand angelegten Steintreppen bewältigen. Der Weg schlängelt sich durch den Wald. Mal geht es die Steintreppen hoch, danach geht es wieder leicht nach unten. Die Männer müssen damals schon schwer geschuftet haben, als sie diesen Weg mit den schweren Steinen anlegten. So etwas wäre wohl heutzutage undenkbar. Nachdem wir zwei massive Steinblöcke passiert haben, wird der Hanasteig immer wildromantischer. Wir passieren den Kleinen Cerchov, ein Felsenmassiv mit wunderschön angelegten Steintreppen. An diesem Platz durfte ich einmal auf Einladung von Forstdirektor Jan Benda, dem Leiter der Städtischen Wälder Domazlice und damaligen Vizebürgermeister von Klenci, an einer ungewöhnlichen Hochzeit teilnehmen. Der Weltmeister im Hundeschlitten-Rennen aus Domazlice heiratete dort aus gutem Grund. Seine Trainingsläufe absolvierte er rund um den Cerchov, deshalb hatte er auch seine Hunde zur Hochzeit mitgebracht. Von hier ist es nicht mehr weit zu unserem Ziel, dem Cerchov. Durch die Bäume können wir schon die Gebäude entdecken. Vor uns baut sich noch ein Felsenblock auf, den wir links liegen lassen und gleich nach diesem Felsen biegt der Weg nach links ab. Wir gehen noch einmal über ein paar Steinstufen und rund 20 Meter vor der Umzäunung mit Betonplatten und Stacheldraht mit Blickkontakt zum Aussichtsturm marschieren wir der weiß-blauen Markierung mit etwas Abstand der Umzäunung entlang zum Eingangstor an der nördlichen Seite. Die meisten Wanderer haben aber längst das Loch in der Umzäunung gesehen und gehen nach den letzten Steintreppen schnurgerade ins Cerchov-Areal. Dieses Loch wird von den Deutschen auch „Faschingbauer-Loch“ genannt. Warum? Der Sohn des früheren Landrats von Domazlice, Hynek Faschingbauer, hat hier vor einigen Jahren die Betonplatten kurzerhand eingetreten und somit für eine kleine Abkürzung gesorgt.
Streckenlänge: Circa 8 km
Markierung: weiß-grün-weiß, weiß-gelb-weiß, weiß-blau-weiß
Wanderzeit: 2,5 bis 3 Stunden
Schwierigkeitsgrad: Mittelschwer bis anspruchsvoll
Höhenunterschied: 519 m
Einkehrmöglichkeiten: Am Cerchov oder nach der Rückkehr in der Schlossgaststätte Voithenberghütte bei der Familie Bierl beziehungsweise in einer der Gaststätten in Furth im Wald.Der Start zu dieser gut acht Kilometer langen Wanderung, die bis zur Bildlbuche nur auf Forststraßen führt, erfolgt kurz vor der Ortschaft Arnstein. Es befindet sich dort eine Schranke und ein Granitstein mit einer Kilometerangabe. 160 Kilometer nach Prag, 70 Kilometer nach Pilsen. Wir befinden uns hier an historischer Stätte, nämlich der Hofpostlinie Prag – Waldmünchen, die zu den ältesten Postverbindungen in Deutschland gehörte. Kaiser Karl V. hatte seine Residenz von Wien nach Prag verlegt und auf sein Geheiß hin wurde 1527 eine reguläre österreicherische Hofpostlinie von Prag nach Waldmünchen als deren Endpunkt eingerichtet. Der Waldmünchner Pfleger musste dann dafür sorgen, dass die Post nach Heidelberg, Rom und Madrid durch Boten weiterbefördert wurde.
Vor der Schranke können wir unser Auto auf der rechten Seite stehen lassen. Wir passieren die Schranke und der Weg ist ständig ansteigend. Nach rund 200 Metern entdecken wir auf der linken Seite Häuser des schönen Ortes Arnstein, von dem sich ein wunderschöner Ausblick in das Waldmünchner Land bietet.
Nach rund 850 Metern haben wir den ersten Anstieg hinter uns gebracht und wir sind beim so genannten Soldatengrab angelangt, einem Kreuz aus Birkenholz, auf dem ein Stahlhelm aufgesetzt ist.
Unmittelbar nach dem Soldatengrab folgen wir der Forststraße nach rechts und gelangen schließlich in die Waldabteilung „Vogelsang“, was auf einem Schild an einem Baum vermerkt ist. Wir passieren einen Weg, der nach links führt. Dieser endet nach 100 Metern in einer Sackgasse. Wir kommen danach zu einer Wegegabelung und biegen hier nach rechts ab. Bereits nach rund 150 Metern müssen wir schon wieder aufpassen, denn wir erreichen die nächste Wegegabelung und hier schlagen wir den Weg nach links ein. Hier sind wir wieder im Waldabschnitt Vogelsang angelangt.
Wir gehen den Weg geradeaus weiter, der nun etwas steiler wird. Auf diesem Streckenabschnitt stehen auffallend viele Hochsitze der Jäger, oft nicht weit von der Grenze entfernt. Oben angekommen geht es ziemlich eben weiter. Wir sehen ein ganz schönes Teilstück vor uns, das wir nun bewältigen müssen. Die Forststraße verläuft ziemlich eben. wir kommen an einem kleinen Bach vorbei, der durch ein Rohr unter dem Weg verläuft. Schließlich weist der Forstweg sogar ein Gefälle auf und wir kommen schließlich an einen Punkt, wo ein Forstweg nach links abbiegt. Wenn wir geradeaus weitergehen würden, hätten wir nach rund 100 Metern die Kreuzung erreicht, wo von rechts der Wanderweg aus Richtung Perlhütte kommt. Wir könnten also auch bis zu diesem Punkt gehen und dann der Beschreibung des Wanderweges aus Richtung Perlhütte folgen. Wir aber nehmen den Weg nach links, der leicht bergauf führt und nach einer Rechtskurve gehen wir geradeaus weiter. Kurz hintereinander fließend durch zwei große Rohre zwei Bäche. In diesem Bereich entdecken wir unmittelbar am Straßenrand, von Gebüsch etwas verdeckt, eine verfallene Brunnenanlage. Es wäre schön, wenn diese wieder hergerichtet werden könnte. Schließlich erreichen wir die Bildlbuche und schlagen hier den Waldweg nach links ein. Sehr schnell sind wir beim Grenzübergang Lehmgrubenweg und folgen dann ab hier der Markierung bis zum Čerchov. Siehe ab hier genaue Wegebeschreibung von Perlhütte zum Čerchov.
Streckenlänge: Circa 8 km.
Wegemarkierung: Keine, erst ab Grenzübergang Lehmgrubenweg. Hier der weiß-gelb-weißen und danach der weiß-grün-weißen Markierung folgen.Wanderzeit: Circa 2,5 Stunden.
Schwierigkeitsgrad: Nicht besonders schwierig.
Höhenunterschied: 410
Einkehrmöglichkeiten: Im Bistro am Čerchov, im Waldcafe in Perlhütte oder in einem der Lokale in Waldmünchen.
Erneut ist der Arnstein Ausgangspunkt für eine Wanderung zum Čerchov, wobei wir uns aber diesmal auf markierte Wanderwege begeben, und dabei rund 6,5 Kilometer zurückzulegen haben. Wir stellen unser Auto in dem Ort ab und begeben uns zur Wanderwegweisertafel des Waldmünchner Urlaubslandes in etwa der Mitte des Dorfes. Noch vor der Tafel gehen wir auf einem Privatweg, der nur auf eigene Gefahr benützt werden darf, rechts gerade nach oben und befinden uns dabei auf dem W 16, dem Antoniussteig. Dabei fällt uns noch beim Start in einem Garten ein schönes schmiedeeisernes Kreuz auf.
Wir gelangen sehr bald in den Wald und erreichen nach rund 200 Metern eine Forststraße, auf der wir nach links abbiegen. Bereits nach rund 15 Metern folgen wir weiter der Markierung W 16 (Antoniussteig), nach rechts in den Wald hinein führt, wo gleich zwei stattliche Buchen stehen.
Nach einem relativ kurzen Abschnitt führt ein Weg nach rechts weiter, wir aber folgen dem linken Weg, der zunächst immer bergauf führt. Am ersten Scheitelpunkt angekommen verläuft die Strecke anschließend ziemlich eben und direkt am Weg steht ein Grenzmarkierungsstein mit einer Inschrift. Links und rechts führt ein lang gezogener Steinhügel in den Wald. Wir sind hier bei den Überresten des Ebenhofes angelangt.
Rund 15 Meter rechts im Wald machen wir eine leichte Erhebung im Wald aus, Reste eines Gebäudes des Ebenhofes, dessen erste Nennung im Jahre 1772 erfolgte und dessen Gründer Sebastian Ruhland war. Das 15 Tagwerk umfassende Areal nennt als letzten Besitzer einen Herrn Reitmeier. Aufgelassen wurde der Hof im Jahre 1876. Nach rund 50 Metern gelangen wir zur nächsten Forststraße, der wir linkerhand weiter dem W 16 (Antoniussteig) folgen. Nach einem kurzen Streckenabschnitt erreichen wir eine Kreuzung, vor der auf der linken Seite eine Wanderwegemarkierungstafel des Waldmünchner Urlaubslandes steht. Wir sind hier im Waldgebiet Vogelsang angekommen, wie uns ein Schild an einem Baum gegenüber dem Weg verrät. Vor uns sehen wir eine lange Schneise im Wald, die steil nach oben führt. Wir biegen hier nach rechts ab und der Weg verläuft zunächst ziemlich eben, fällt später zum Teil leicht nach unten ab. Wir kommen an einem Brunnen vorbei, an dem die W 16-Markierung befestigt ist.
Bald fällt der Weg, der dann überwiegend durch einen Buchenwald führt, im Auslauf einer lang gezogenen Linkskurve, der eine lang gezogene Rechtskurve folgt, nach unten ab und wir hören bereits einen Bach rauschen – den Stadtbach. An einem Schild an einem Baum erfahren wir schließlich, dass wir uns im Waldabschnitt Zigeunerlohe befinden. Wenn wir durch die Bäume blicken, sehen wir bereits rechts unten den Forstweg aus Richtung Perlhütte, den wir danach erreichen und in den wir dann nach links einbiegen.
Wir haben von hier noch 4,5 Kilometer bis zum Čerchov. Die weitere Beschreibung des Weges bis zum Čerchov entnehmen Sie dann der Beschreibung des Weges von der Perlhütte zum Čerchov.
Streckenlänge: Circa 7 km.Wegemarkierung: W 16 (Antoniussteig) ab Arnstein bis zur Forststraße aus Richtung Perlhütte. Danach Radwegemarkierung bis zum W 9 folgen. Ab Grenzübergang Lehmgrubenweg zunächst weiß-gelb-weiß, danach weiß-grün-weiße Markierung bis zum Čerchov.
Wanderzeit: 1,5 – 2 Stunden. Schwierigkeitsgrad: Leichte Wanderung auf bequemen Wegen.Höhenunterschied: 402 m.
Einkehrmöglichkeiten: Am Čerchov, im Waldcafe in Perlhütte oder in einem der Gasthäuser in Waldmünchen.Kein offizieller Wanderweg ist diese Route. Sie ist mit 12,5 die längste Strecke, hat aber sehr viele Besonderheiten zu bieten und ist auch gut für Radfahrer geeignet.
Wir parken unser Auto gegenüber der Schlossgaststätte Voithenberghütte und gehen dann auf der Straße in östlicher Richtung an schönen Häusern vorbei. Nach rund 500 Metern biegt die Straße im rechten Winkel ab, die wir hier verlassen und wir folgen schnurgerade dem sich anschließenden Forstweg, der zum Teil einer Allee ähnlich ist. Die Baumzeile entlang des Wanderweges V 3 gewährt uns noch einen Blick zum Hohenbogen. Bald steigt das Gelände leicht an und wir kommen dann an ein Schild „Staatsgrenze“. Wir können hier noch deutlich den Grenzverlauf sehen. Wir sollten links kurz die Grenze hochgehen, denn nach rund zehn Metern entdecken wir dort einen alten Grenzstein aus dem Jahre 1766.
Nach diesem kurzen Abstecher kehren wir wieder auf den Weg zurück und gehen diesen weiter. Wir kommen zu einer etwas freien Fläche und hier kommt von rechts ein Weg (ein Betonplatten-Weg), der in unsere Route mündet, die geradeaus weiter führt. Rund 300 Meter weiter können wir rechts unten im Gestrüpp eine Hüttenanlage ausmachen. Es handelt sich dabei um ein Pfadfinderlager, zu dem wir einen Abstecher machen können. Ein schmaler Pfad führt über die Böschung zu diesem Platz hinunter, an deren Anfang ein Holzsteg über einen kleinen Bach führt. Wieder zurückgekommen, begleitet uns auf dem weiteren Weg eine noch recht junge Kastanien-Allee, die wir den Städtischen Wäldern Domalice zu verdanken haben. Der Weg steigt leicht an und schließlich fällt uns auf der rechten Seite eine Eichen-Allee ins Auge, die im Jahr 2009 in einem feierlichen Rahmen zum Naturdenkmal erhoben wurde. Dem großen Heimatschriftsteller Jan Vrba zu Ehren wird diese Allee seitdem Jan Vrba-Allee genannt.
Bald nach dem wir den Zugang zur Allee passiert haben, sehen wir hinter einem Gebüschstreifen eine große Wiese. Wir befinden uns in Bystrice, dem früheren Fichtenbach, auch Fuchshütte genannt. In dem Ort war einst eine blühende Glasindustrie angesiedelt, an die heute nur noch vereinzelt Ruinen erinnern, die man entlang der Kalten Pastritz entdecken kann. Nicht umsonst wird dieses Gebiet auch gerne „das vergessene Tal“ genannt.
Wir sehen vor uns einen wunderschönen Talschluss, wie wir ihn ansonsten nur vom Gebirge her kennen. Nachdem wir den kleinen Anstieg bewältigt haben, tauchen links und rechts der Straße Reste eines Drahtzaunes auf. Etwas dahinter steht rechts eine Sitzgruppe, die zu einer ersten Rast einlädt. Gleich dahinter befindet sich ein alter Bauwagen, der den Förstern einst als Unterkunft diente. In dem lang gestreckten Gebäude auf der linken Seite war früher die Grenzwache untergebracht.
Das ursprüngliche Gebäude gehörte dem Glasindustriellen Graf Philipp Kinsky, der seinen aufgelassnen Betrieb Stubenbach hierher verlegt hatte. Kurz nach einem Garagentrakt auf der rechten Seite biegt die Straße nach rechts unten ab. Nach links zweigt hier ein Waldweg ab mit einer weiß-grün-weißen Markierung. Dieser Weg würde zum Grenzübergang „Drei Wappen“ führen. Wir aber bleiben auf der Teerstraße, und nach einer starken Linkskurve fällt uns gleich ein großer Weiher ins Auge, vor dem eine zweisprachige Informationstafel steht. Zuvor weist uns aber bereits ein Wanderwegweiser des KCT darauf hin, dass wir uns in 540 Meter Höhe befinden. Rechts der Fluss ist die Kalte Pastritz, welche die Glasschleifen mit ihrer Wasserkraft antrieb. Nach dem Weiher biegt die Straße nach links ab und im Auslauf dieser Kurve entdecken wir von Bewuchs verdeckt eine Ruine. Es handelt sich dabei um die alte tschechische Schule. Das Gebäude holt sich langsam die Natur zurück. Wir gehen weiter nach oben und es begleitet uns rechterhand eine Stromleitung, die vom Folmava/Vollmau kommend zum Čerchov führt.
An dem Platz, wo links eine Forsthütte steht, folgen wir nicht der Rechtskurve, sondern biegen links nach oben ab. Bald sehen wir das erste Mal den Militärturm am Čerchov vor uns, der uns den Blick zum dahinter liegenden Aussichtsturm jedoch verwehrt.
Sehr bald hören wir den Bach rauschen, der sich auf der linken Seite durch den Wald schlängelt. Es bieten sich immer wieder sehenswerte Blicke zum steinigen Bachbett. Die steile Teerstraße nach oben verlassen wir beim ersten Waldweg der nach links abzweigt. Dabei überqueren wir zunächst die Kalte Pastritz (gleich nach der Brücke sehen wir Ruinen-Reste) und schlagen dann den Weg nach rechts ein, der ansteigend nach oben führt. Wir kommen alsbald an zwei kleinen Teichen vorbei, die frisch angelegt wurden. Unmittelbar nach den Teichen ein Bach, der unter dem Weg durchführt. Rund zehn Meter nach diesem Bach schauen wir links in den Wald hinein. In einer Entfernung von rund 50 Metern entdecken wir ein Schild im Wald mit der Aufschrift „Pamatnik Strom“ (Naturdenkmal) mit dem Zusatz „Smrk u Zamecku“ (Fichte beim Schlösschen). Hier steht die fünftgrößte Fichte Tschechiens, mit einem Umfang von 4,65 Metern und einer Höhe von 64,5 Metern. Sie würde 26 Festmeter Holz liefern. Nach diesem Abstecher wieder zurück auf den Weg gekommen, gehen wir auf der rechten Seite an einem großen Weiher vorbei, der zweigeteilt ist. Der Weg führt uns anschließend nach rechts weiter und wir gelangen dann wieder auf die Teerstraße.
Wir sollten an dieser Stelle aber zuvor einen kurzen Abstecher nach links zu den Überresten des „Schlösschens“, auch Wächtlerhaus genannt, machen. Ein Torbogen des einst stattlichen Gebäudes, in dem früher Nazi-Größen Erholung suchten, ist noch gut erhalten.
Rechts befindet sich ein großer Naturweiher, in dem sich die umstehenden Bäume spiegeln. Es lohnt zweifelsohne, sich in diesem Abschnitt ein bisschen umzusehen.
Wie gesagt, nach diesem Abstecher den Weg zur Teerstraße einschlagen und auf dieser weiter nach oben gehen, wobei wir mehrmals die Stromleitung queren. Wenn wir noch einen Blick nach links werfen, können wir noch einmal den großen Weiher sehen, den wir kurz zuvor besucht haben.
Wo ein Weg nach links abzweigt, steht davor eine Radwegemarkierung mit der Nr. 36. Wir folgen dieser rechts hoch. Nun sehen wir den Militärturm schon etwas näher vor uns, davor die Schneise, die steil zum Čerchov-Areal führt. Früher konnte man diese Schneise noch zu Fuß passieren, doch dies wird immer schwieriger. Die Straße führt nun in Serpentinen nach oben, bis wir zu einer Informationstafel kommen, die uns über die einst blühende Glasindustrie im Fichtenbacher Tal entlang der Kalten Pastritz Aufschluss gibt. Ferner steht dort wieder ein Radwegeschild mit der Zahl 36. Wir stoßen an diesem Punkt, von dem sich auch ein schöner Blick zum Hohenbogen bietet, auf den Čerchov-Loipen-Rundkurs. Würden wir den Weg nach rechts weiter gehen, könnten wir auf einem Forstweg nach rund 3 Kilometern den Abschnitt Raiska erreichen. Von dort wäre es möglich über den Hanasteig zum Čerchov zu gelangen.
Wir aber gehen nach links weiter und erreichen nach rund 1,5 Kilometer zum Teil steilen Anstiegs Na Zlomu (Sattelhütte) – 915 Meter. Diese Unterstellhütte lassen wir links liegen und folgen ab hier der Webebeschreibung aus Richtung Gibacht zum Čerchov, der Markierung weiß-grün-weiß folgend.
Streckenlänge: Circa 12,5 km.
Wegemarkierung: Ab Voithenberghütte bis Grenzübergang entgegengesetzt dem Wanderweg V 3 folgen. Danach keine Markierung. Erst ab Sattelhütte (Na Zlomu) der Markierung weiß-grün-weiß bis zum Čerchov folgen.
Wanderzeit: 3 bis 3,5 Stunden.
Schwierigkeitsgrad: Mittelschwer bis anspruchsvoll.
Höhenunterschied: 538 m.
Einkehrmöglichkeiten: Am Čerchov oder nach der Rückkehr in der Schlossgaststätte Voithenberghütte bei der Familie Bierl beziehungsweise in einer der Gaststätten in Furth im Wald.Von Pec pod Čerchovem aus führt ein rund fünf Kilometer langer Wanderweg zum Čerchov, der mit seinen steilen Anstiegen schon eine gute Kondition voraussetzt. Zu überwinden ist ein Höhenunterschied von 540 Meter. Der Weg beginnt beim Wegweiser für touristische Markierungen mit der blau-weißen Markierung. Dann führt er durch das Dorf und steigt auf einem Waldweg, dem so genannten "Pecacka stezka" (Pecer Weg) steil hinauf. Er überquert die Tepla Bystrice und schließlich erreichen wir die "Horizontalstraße", die wir überqueren. Von dort aus geht es durch den Mischwald über den nordöstlichen Hang bis zum Gipfel des Čerchov steil hinauf. Kurz vor dem Čerchov entdecken wir rechter Hand eine alte Brunnenanlage im Wald.
Ausführliche Beschreibung
Unsere Wanderung beginnen wir an der Wanderwegemarkierung in Pec, etwas unterhalb der schönen Kapelle, die dem hl. Prokop geweiht ist. Der weiß-blau-weißen-Markierung folgend gehen wir zunächst an der Kapelle vorbei auf einer Teerstraße zum Spillarova Stezka (Spillar Steig). Dieser geteerte Steig erinnert an den berühmten Maler des Chodenlandes. Der Spillar-Steig zweigt nach links ab. Wir gehen an einigen Häusern vorbei und erreichen sehr schnell den Waldweg. Dort fällt uns gleich auf der rechten Seite ein Brunnen auf, aus dem gutes Trinkwasser sprudelt. Danach tauchen wir ein in einen Hohlweg, der durch einen wunderschönen und gut gepflegten Fichtenwald führt. Wir kommen dann zu einer ersten Sitzgruppe und bei dieser biegen wir nach links ab, weiter der weiß-blau-weißen Markierung folgend. Die Einschnitte des Hohlweges sind zum Teil circa zwei Meter tief. Linker Hand kommen wir zu einer aufgelassenen Sandgrube. Ab hier geht es immer leicht steil bergan und wir kommen an einer großen Lichtung vorbei, die eingezäunt ist, um dem Jungwald Schutz vor dem Wild zu bieten. Nach dem ersten Anstieg kreuzt oben ein alter Waldweg, den wir überqueren. Nun geht es etwas flacher weiter und ereichen sehr bald auf der rechten Seite eine achteckige sehr schöne offene Holzhütte, die bei Regen Schutz bietet. Wir überqueren hier eine Straße, die rechts nach Capartice und links nach Pec führt. Schon nach wenigen Metern hören wir einen Bach plätschern, nämlich die Warme Pastritz, die sich hier durch den Wald schlängelt. Vor uns tut sich danach kerzengerade ein Waldweg auf, der leicht ansteigend nach oben führt. Wir kommen an einer Sitzgruppe vorbei, die etwas schief dasteht. Vor ein paar Jahren hat ein umgestürzter Baum die Sitzgelegenheit etwas in Schieflage gebracht, doch es reicht allemal, sich hier auszuruhen. Nach gut 100 Metern steht eine weitere Sitzgruppe. Hier lassen wir uns nicht verleiten und gehen deshalb nicht auf der schmalen Schneise weiter, sondern biegen hier nach rechts ab und bleiben auf dem breiten Weg. Nach 3,5 Kilometern sind wir an der Horizontalka (Horizontalstraße) in 827 Metern angelangt. Hier ist an einem Baum wieder eine Wanderwegemarkierung angebracht.
Jetzt haben wir noch 1,5 Kilometer bis zum Čerchov vor uns, was auch zugleich der schwierigste Teil der Strecke ist. Zunächst überqueren wir die Straße Horizontalka und gleich folgend die Čerchov-Rundloipe. Hier steht auch das Schild „Narodni Prirodni Rezervaci“, was uns darauf aufmerksam macht, dass wir hier in ein Naturschutz-Reservat eintreten. Nach rund 100 Metern kommen wir an einer kleinen Einzäunung einer Tannen-Schonung vorbei. Davor sind noch Reste einer Bebauung sichtbar. Hier hatte stand am Auslauf der Skiabfahrt am Čerchov eine Unterkunftshütte des Skiclubs Domazlice. Sie ist im Verlaufe der Jahre eingefallen, befand sie sich doch hinter dem Grenzzaun, der das Čerchov-Areal absicherte. Jetzt finden wir mehr und mehr einen zum Teil stattlichen Buchenwald vor, durch den es steil bergauf geht. Nachdem wir auf diesem Abschnitt doch einige Schweißperlen verloren haben, erreichen wir die Stelle, wo von links ein Weg kommt, der weiß-grün-weiß markiert ist. Bei diesem Weg handelt es sich um den so genannten Pilsner Steig, der aus Richtung Babylon kommt. Beide Wege führen von hier gemeinsam zum Čerchov und der Anstieg ist ab hier auch nicht mehr so schwer. Nach einem kurzen Stück wird es dann plötzlich etwas ebener und wenn wir unseren Blick nach rechts in den Wald schweifen lassen. sehen wir in rund 50 Meter Entfernung ein Steinhäuschen. Es handelt sich hier um eine alte Quelle. Sie diente früher für die Wasserversorgung am Čerchov. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Ziel. Wir gehen nur noch durch ein Schatten spendendes Buchen-Dickicht und schon sehen wir zum Eingang des Čerchov-Areals.
Streckenlänge: 5 km
Markierung: weiß-blau-weiß
Schwierigkeitsgrad: Anspruchsvoll
Höhenunterschied: 535 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Am Čerchov oder am Ausgangspunkt in Pec, unweit der Wandermarkierung. Am Gasthaus befindet sich ein uriges Gemälde mit einem ulkigen Wanderpaar. Eine Beschriftung sagt uns: Fünf Meter zum Gasthaus, fünf Kilomter zum Čerchov.
Wir stellen unser Auto auf einem der Parkplätze in Babylon ab. Unsere Wanderung starten wir im Wald gegenüber dem Hotel Bohmann, gekennzeichnet mit einer grün-weißen Markierung. Zunächst gehen wir auf einem Waldweg und erreichen dann die Straße von Babylon nach Pec beziehungsweise Chodov, die wir überqueren. Hier begeben wir uns für ein kurzes Stück auf dem Radweg von Domazlice nach Furth im Wald (dieser ist ein Teilstück des internationalen Radwegs von München nach Prag). Dort, wo sich auf der rechten Seite eine Sitzgruppe mit einer Informationstafel über den Fichtenwald befindet, zweigt dieser Radweg nach links ab. Wir aber marschieren geradeaus bergauf weiter und oben angekommen biegen wir nach links ab. Wir entdecken im Wald tiefe Einschnitte, die durch den Quarz-Abbau entstanden sind. An einer Buche findet sich eine Wegemarkierung mit der Aufschrift „Vyhlidka“ (Aussicht). Hier befindet sich in unmittelbarer Nähe auf der linken Seite der Sokolov Vyhldika (Sokols Aussicht - 560 m). Leider ist von dem Platz, der mit Steinen eingefasst ist, die Aussicht durch hohe Bäume nach Babylon verwehrt. An einem Felsen in dem Areal ist eine Gedenktafel angebracht zur Erinnerung an den Geologen Prof. PhDr. Rudolf Sokol. Nach diesem Abstecher gehen wir wieder zurück auf den Wanderweg, der ab dem Punkt „Vyhlidka“ für ein kurzes Stück zweigleisig mit gelb/weißer und grün/weißer Markierung verläuft. Hier stehen auch noch zwei Informationstafeln, die eine leider nur in tschechischer Sprache. Die gelb/weiße Markierung zweigt sehr bald nach links ab, wir aber folgen weiter der grün/weißen Markierung. Wir überqueren einen Schotterweg, um sofort wieder in den Wald einzutauchen und entdecken gleich auf der linken Seite eine Futterstelle für das Wild. Wir kommen wenig später an einem kleinen Holzsteg vorbei und hier befindet sich der Wrbatova-Brunnen (Wrbatova Studanka), die mit einem Holzdach versehen ist. Förster der Städtischen Wälder Domazlice haben den Platz mit einer kleinen Sitzgruppe ausgestattet, die zum Verweilen einlädt. Wir marschieren auf ziemlich ebenem Gelände durch einen schön gepflegten Wald weiter. Dann geht es leicht bergab und wir hören plötzlich ein Rauschen. Nach rund 100 Metern sehen wir die Ursache des Rauschens. Hier fließt die Warme Pastritz, die hier schon eine beachtliche Größe hat. Wir überqueren diese auf einem Holzsteg und sofort nach dem Wasserlauf startet der schwierigste Teil der Strecke, denn es geht nun steig bergauf. Bei warmen Temperaturen kommt jeder sicherlich gewaltig ins Schwitzen. Nach rund einem Kilometer steilen Anstiegs gelangen wir an eine Straßenkreuzung. Wir folgen der Straße (es handelt sich hier um die so genannte Horizontalstraße) nach rechts auf der grün-weißen und rot-weißen Markierung. Linker Hand sehen wir die Trasse der Loipe rund um den Čerchov, die uns für ein Stück begleitet. Die nächste Beschilderung an einem Baum angebracht zeigt uns an, dass wir uns am Beginn des Pilsner Steiges (Plzenska Cesta) befinden. Wir biegen hier nach links ab und überqueren die Loipen-Trasse. Wir befinden uns in 775 Metern Höhe und bei den restlichen 1,5 Kilometern bis zum Čerchov haben wir noch 267 Höhenmeter zu überwinden. Rund 20 Meter, nachdem wir die Loipe überquert haben, entdecken wir, wenn wir aufmerksam sind, auf der rechten Seite etwas unten (rund zehn Meter) eine Quelle, die schön in Natursteine gefasst ist. Das ist die Moosquelle.
Nun geht es wieder steig bergan. Nach einem guten Stück des Weges entdecken wir auf der linken Seite die Überreste einer Sprungschanze, die es einmal auf dem Čerchov gab. Der Pfad ist ab hier wieder etwas unbeschwerlicher. Danach stoßen wir auf den Weg, der von rechts unten hochkommt und weiß-blau markiert ist. Hier kommen die Wanderer aus Richtung Pec. Ab hier folgen wir der weiß-grünen und weiß-blauen Markierung. Wir merken nun schon, dass wir bald am Ziel sein werden. In einer leichten Linkskurve lassen wir den Blick nach rechts unten schweifen und entdecken in einer Entfernung von rund 50 Metern ein inzwischen ausgedientes Brunnenhaus aus Stein. Dieses hatte einmal die Wasserversorgung am Čerchov gesichert. Ein kurzer Abstecher zu dem Mauerwerk lohnt sich. Aber Vorsicht, nichts ist abgesichert. Sehr bald tauchen wir noch in ein Unterholz ein und dann haben wir nach rund 100 Metern unser Ziel, den Čerchov erreicht.
Streckenlänge: 6,5 km
Markierung: weiß-grün-weiß
Schwierigkeitsgrad: Anspruchsvoll
Höhenunterschied: 567 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Hotel Bohmann in Babylon (ausgezeichnete Küche) oder im Bistro am Cerchov.
Partnerstädte Furth im Wald und Domazlice mit einem Radweg verbunden
Die letzten Arbeiten wurden Ende September/Anfang Oktober 2010 an dem neuen Radweg vom Grenzübergang Hochstraße bis nach Domazlice verrichtet, der künftig die böhmische Partnerstadt mit Furth im Wald verbindet. Es wurden dabei die letzten Bankette im Abschnitt Höhe Ceska Kubice bis nach Babylon befestigt. Was fehlt ist jetzt nur noch die Beschilderung, die demnächst erfolgen soll. Die neue Trasse führt zum Teil auf alten Rad- und Forstwegen, die frisch geteert wurden. In manchen Abschnitten wurde die Trasse aber auch ausgekoffert, mit einer dicken Schotterschicht versehen und ebenfalls geteert.
Die Witterung war ja zuletzt nicht mehr gerade einladend für Radlertouren, doch im Oktober werden sicherlich auch noch einmal Sonnentage kommen, bei denen die neue Strecke getestet werden kann. Viele Radfahrer konnten es zuletzt schon gar nicht mehr erwarten, bis der Radlweg fertig war. Insbesondere tschechische Radler waren auf der Strecke schon unterwegs, als diese erst geschottert und damit der Weg in manchen Abschnitten recht beschwerlich war.
Ich bin den neuen Radweg abgefahren. Als Ausgangspunkt habe ich den Wanderparkplatz Schafberg an der Hochstraße genommen, von dem sich ein herrlicher Ausblick zum Hohenbogen-Massiv, dem Osser und Arber bietet. Bevor wir über den Wandergrenzübergang Hochstraße ins Böhmische hineinfahren, bietet sich uns ein erster Blick auf Folmava/Vollmau. Wir überqueren die Straße, die von Folmava nach Bystrice führt und tauchen für ein kurzes Wegstück in den Wald ein, um dann sehr schnell wieder freie Sicht nach Folmava zu haben, ehe wir erneut in den Wald untertauchen. Bei der Wanderwegemarkierung "Nad Folmavou" (523 Meter) biegen wir nach rechts ab und erreichen auf abschüssiger Straße (hier ist Vorsicht geboten) die ersten Häuser von Folmava, wo wir links weiterfahren. Wir kommen zu einem Kurvenbereich, wo wir die erste kleine Steigung bewältigen müssen, die an dem bekannten Gasthaus "U Mlynare" vorbei führt. Oben angelangt führt die Trasse quer über eine Wiese in den Wald, an dessen Eingang sich rechts unten ein kleines Häuschen befndet. Wir überqueren bald die Kalte Pastritz und von hier sind es rund 60 Meter, bis die nächste Straße kreuzt. Hier geht es zunächst nach links und dann biegen wir gleich wieder nach rechts ab und nach einem leichten Anstieg gelangen wir zum Oskar Kögler-Rastplatz. Die Städtischen Wälder Domazlice unter Leitung von Forstdirektor Jan Benda haben diesen Platz einem großen Förderer der deutsch-tschechischen Freundschaft gewidmet.
Vor der Sitzgruppe biegt der Weg nach rechts in Richtung Ceska Kubice ab, auf dem wir nur rund 150 Meter bleiben. Dann führt die Trasse nach links über den Pastritzkanal und nach einer Linkskurve, der sofort eine Rechtskurve folgt, geht es geradeaus durch den Wald, bis die nächste Querstraße folgt, in die wir nach rechts einbiegen und dann fahren wir hinunter, bis wir kurz vor dem Hotel Bohmann nach links in den alten Radweg Richtung Havlovice einfahren. In Höhe der nördlichen Seite des Freibades in Babylon hat der Radler nun zwei Möglichkeiten nach Domazlice zu gelangen. Entweder er bleibt auf dem Radweg bis in Höhe der Bahnlinie nach Babylon beim Restaurant Hadrovec und begibt sich dort auf die Hauptstraße, zweigt dann in Richtung Havlovice und Domazlice ab, um kurz vor Havlovice diese Straße in Richtung Pasecnice zu verlassen. Nach 100 Metern führt der Weg nach links in den bereits im Jahre 2006 erbauten Radweg nach Domazlice, der zunächst durch den östlichen Teil der Ortschaft Havlovice führt.
Zweifelsohne reizvoller ist die Varante, nach dem Gebäude beim Strandbad in Babylon auf dem Fußgängerüberweg die Straße zu überqueren (Vorsicht geboten) und rechts einen Blick auf den See zu werfen.Wir folgen hier der grün-weißen Wandermarkierung und entdecken auf der linken Seite bald einen Holzsteg, über den wir in den Wald eintauchen und der Beschilderung 3 a folgen. Ab hier ist der Weg nur mit einem Frostschutz versehen. Wir fahren bald durch ein Viadukt, beim Pastritzkanal queren wir einen Holzsteg und kamen bald zu einer Sitzgruppe, die sich zu einer Rast anbietet. Ab hier ist der Radweg wieder geteert. Wir halten uns hier links und gelangen bald zur Straße Richtung Pasenice. Dort biegen wir nun, dem Radweg Nr. 3 folgend, links ab, fahren nochmals durch ein Viadukt und erreichen schließlich auf der rechten Seite den im Jahre 2006 erbauten Radweg nach Domazlice, den wir bereits bei der ersten Variante erwähnt haben. Auf der linken Seite steht unten das Restaurant "Nemansky Mlyn" und bevor wir wieder in den Wald eintauchen, entdecken wir am rechten Waldrand Holzfiguren, die vor Jahren bei einem
Holzsymposium in Domazlice entstanden sind. Über eine herrliche Allee erreichen wir schließlich Domazlice und können dort noch eine Rundfahrt starten, ehe wir wieder die Heimfahrt antreten und die Gasthäuser an der Strecke zu einer Einkehr nützen.
Der Leiter der Städtischen Wälder Domazlice, Forstdirektor Jan Benda, ist bekannt dafür, dass er stets ein offenes Ohr hat für die Belange der Wanderer, Radfahrer und Skilangläufer und damit auch für den grenzüberschreitenden Tourismus hat. Dafür wurden die Städtischen Wälder Domazlice mit ihren fast 4000 Hektar Fläche nach dem Wegfall des Eisernen Vorhangs auch entsprechend geöffnet.
Das grenzüberschreitende Skiwandergebiet Gibacht/Cerchov trägt mit die Handschrift von Jan Benda. Er hat auf der tschechischen Seite zahlreiche Verbesserungen mit veranlasst, wie zum Beispiel die Verbreiterung der Langlauf-Trasse in der Nähe des Grenzübergangs Lehmgrubenweg oder aber das Aufbringen von Abbruchmaterial im Bereich Fichtenfels. Die Wanderer und Radfahrer verbinden die Städtischen Wälder Domazlice sicherlich in erster Linie mit dem Gebiet um den Cerchov, mit 1042 Metern die höchste Erhebung des Böhmischen Waldes, der immer eine Herausforderung für die Freizeitsportler darstellt.
Die Städtischen Wälder Domazlice beinhalten aber auch das landschaftlich reizvolle Gebiet zwischen Babylon, Pasecnice, Domazlice und Havlovice, das bei Wanderern und Radfahrern sicherlich noch weniger bekannt ist. Forstdirektor Jan Benda hat mich kürzlich durch dieses Gebiet begleitet und ich war überrascht, was es hier alles zu entdecken und zu erleben gibt.
Der Radweg beginnt von Furth im Wald kommend unmittelbar nach dem Freibad in Babylon (gleich nach dem rötlichen Gebäude). Es kann aber auch hinter dem Hotel Praha, nachdem man die Bahnlinie überquert hat, in den neuen Radweg eingestiegen werden. Die Fahrrad-Trasse führt durch die Babyloner Wälder nach Domazlice. Wen wundert es, dass viele Bürger aus Domazlice inzwischen mit dem Fahrrad zum Freibad in Babylon fahren.
Wie Forstdirektor Jan Benda wissen ließ, wurde der Radweg in den Jahren 2006 und 2007 gebaut. Wo es nötig war, wurden Holzbrücken gebaut, schöne Rastplätze eingerichtet oder neue Trassen gezogen beziehungsweise vorhandene entsprechend verbreitert. Dieser wunderbare, weitgehend geteerte Radweg bietet Einheimischen wie Gästen der Stadt Domazlice eine bequeme und sichere Verbindung in das Erholungsgebiet in Babylon. Teilweise führt der Radweg an dem alten Pastritzkanal entlang. Ferner kommt man immer wieder nahe an die Bahnlinie heran und kann dann die Unterführungen bewundern, die mit großen Steinen von italienischen
Bahnarbeitern errichtet wurden. Auf der Strecke findet der Radfahrer aber auch Holzskulpturen, die im vergangenen Jahr im Rahmen des internationalen Bildhauersymposiums Tusta Lignea in Domazlice geschaffen wurden. An dem Symposium hatten sich die Künstler Vaclav Fiala, Tomas Tichy, Pavel Mizera, Zdenek Tomanek (alle Tschechien) sowie Hermann Gschaider aus Österreich beteiligt.
Die neuen Radlwege durch die Babyloner Wälder führen auch vorbei an Weihern, die mitten im Wald liegen und bieten herrliche Fotomotive. Aber auch schöne Aussichtspunkte bereichern diese Wege in diesem Radler-Paradies. Kurz vor Domazlice kommt der Radler an einem Platz vorbei, an dem früher eine stattliche Skisprunganlage stand. Historische Bilder auf einer Tafel
beweisen, dass dort einmal lebhaftes Treiben herrschte. Der weiteste Sprung lag bei 44 Metern.
Forstdirektor Jan Benda, immer um eine gute bayerisch-böhmische Nachbarschaft bemüht, wünscht sich, dass auch die Radfahrer aus Furth im Wald und Umgebung diese neuen Radwege kennen lernen und sich von der reizvollen Landschaft begeistern lassen.
Karten mit den eingezeichneten neuen Radwegen gibt es ab sofort auch in der Tourist Information Furth im Wald. Diese sind übrigens dreisprachig
(Tschechisch, Englisch und Deutsch).
93449 Waldmünchen, Lengau 16
Telefon: 09972/3174
Mobil: 0170/2150475
E-Mail: k.reitmeier@t-online.de