Der Osser

Der Osser mit seinen Doppelgipfeln ist einer der schönsten Berge des Bayerischen Waldes. Der Große Osser mit 1296 Meter Höhe bietet einen wunderbaren Blick nicht nur in den Lamer Winkel sondern auch in das Nachbarland Tschechien. Mit 1266 Meter Höhe bietet der Kleine Osser einen Blick nach Lohberg.

Seit Mai 2001 sind die Wirtsleute Wast und Angela Augustin für die Wanderer da. Eigentümer des Osserschutzhauses ist die Waldvereinssektion Lam e. V. "Das Osserschutzhaus ist uns lieb und teuer" so eine oft ausgesprochene Aussage des Waldvereinsvorstandes Lemberger Norbert.

Die Namen der höchsten Berge im bayerisch-böhmischen Grenzgebirge sind nicht leicht zu deuten und wurden in der Vergangenheit auch nicht immer so geschrieben wie heute - mit Ausnahme des Ossers. Der sudetendeutsche Volkstumsforscher Rudolf Kubitschek hat sich vor genau 60 Jahren in einem Aufsatz mit diesem Thema befaßt, kann aber nur wenig mitteilen. Die erste Nennung des Bergnamens erfolgte urkundlich im Jahr 1279, als dem Kloster Rott am Inn das Waldgebiet zwischen “Ozzer, Adwich (Arber) und Dwerheke (Zwercheck)" vergeben wurde.
Im 16. Jahrhundert teilt Apian mit, daß der Berg Osser im Volksmund “Obser" ausgesprochen wird. In alten Grenzbeschreibungen wird der Berg mal Ossa, mal Osser wie heute, einmal im Jahr 1613 sogar Assur geschrieben. Jedenfalls besteht zwischen “Ozzer" im Jahre 1279 und Osser im Jahr 1998 so gut wie kein Unterschied. Kubitschek teilt mit, dass die Tschechen den Berg “Osi" oder “Osa" nennen und die beiden markanten Gipfel “die Brüste der Muttergottes". Hans Watzlik ließ “den Asenklang noch heute nach tausendjähriger Verwitterung aus dem Namen Osser" grollen.

Wem gehört der Osser:

Der bereits verstorbene und ehemalige 1. Vorsitzende der Sektion Lam im Bayer. Waldverein, Gutsbesitzer Albert Willmann, schenkte den Ossergipfel seiner Heimatsektion Lam.
Das Schutzhaus der Waldvereinssektion Lam auf dem Osser, das bisher auf einem Grundstück ihres 1. Vorsitzenden, des Gutsbesitzers Albert Willmann in Lambach stand.

Am 21. August 1961 erfolgte die Vermessung der vorher abgesteckten Fläche durch das Vermessungsamt Cham. Die Vermessung selbst war in dem felsigen Gelände keine leichte Arbeit. Mancher Schweißtropfen der Beteiligten ist an diesem heißen Tage auf dem Gneisbrocken des Ossergipfels verdunstet. Durch den Notar in Kötzting wurde die Messungsanerkennung am 3.5.1962 beurkundet und somit der Besitz der Sektion Lam im Bayer. Waldverein mit der Haus-Nr. 190 Lam - Osserschutzhaus - mit 1,51 Tagwerk ausgewiesen. Die Eintragung ins Grundbuch wurde beim Amtsgericht Neukirchen b. Hl. Blut vollzogen. Diese Tatsache ist in der Geschichte des Vereins ein wichtiger Meilenstein.

Karl Reitmeier
Naturfreund

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